Gemeinsam Grenzen überschreiten: Transnationale Verbindungen knüpfen und stärken

Am 8. Dezember 2025 haben wir uns mit Michael Radmacher, Metadatenbibliothekar bei den Transgender Archives der University of Victoria Libraries, zu einem ersten digitalen Austausch getroffen. Ziel war es, eine gemeinsame Gesprächsbasis zu schaffen und den Dialog über queere und insbesondere trans+ Geschichte und Archivarbeit zu eröffnen.

Warum ist dieser Austausch wichtig?

In seinem Blogbeitrag bei der Kula Library Future Academy schreibt Radmacher, dass unser gemeinsamer Weg noch nicht zu Ende ist, sondern gerade erst begonnen hat. Das Treffen markiert den Anfang eines Dialogs und einer grenzübergreifenden Kooperation. Dabei sprachen wir unweigerlich über Erfolge, Herausforderungen und die vielen Fragen, die uns in unserer Arbeit begleiten. Wir haben auch Ideen gesammelt, wie zukünftige gemeinsame Projekte aussehen könnten. Diese sollen kollaborativ, international, sensibel und klar an den Bedürfnissen der Communities ausgerichtet sein. Besonders beeindruckt hat uns nämlich die Arbeitsweise der Transgender Archives. Sie setzen konsequent auf Mitbestimmung und die aktive Beteiligung der Communities. Archivarbeit wird hier nicht losgelöst gedacht, sondern als partnerschaftliche Praxis. Wenn trans+ Personen und ihre Stimmen und Perspektiven im Zentrum stehen, entsteht Archivarbeit, die stärkt und sichtbar macht. Nicht eine, die vereinnahmt. Hier können und wollen wir noch viel lernen.

Was bedeutet das für uns als Queerbrarians?

Treffen wie dieses lassen Beziehungen entstehen und erweitern unsere Perspektiven sowie unsere Handlungsmöglichkeiten. Wir können voneinander zu lernen, Ressourcen bündeln und gemeinsam widerstandsfähiger werden. Gerade transnationale Netzwerke bieten die Chance, regionale Arbeit in größere Kontexte einzubetten, und zwar fachlich, politisch und persönlich. Dass Archive lebendige Räume des Erinnerns, Bewahrens und Sichtbarmachens sind, war uns bereits bewusst. Für einige von uns war es jedoch neu und bewegend, vertraute Identitäten und Community-Geschichten in einem Archiv repräsentiert zu sehen. Solche Momente zeigen, wie wichtig es ist, dass wir unsere Geschichten nicht nur erzählen, sondern auch aktiv bewahren.

Ein Anfang und kein Ende

Unser Treffen mit Michael war ein Startpunkt. Einer, der Begeisterung für mehr weckt. Wir wollen den Faden weiterführen, Kontakte vertiefen und gemeinsam überlegen, wie wir queere und trans+ Geschichte über Grenzen hinweg sichtbarer, zugänglicher und nachhaltiger verfügbar machen können. Dieser Austausch soll daher kein abgeschlossener Moment sein, sondern der Beginn einer Kooperation, die wächst, sich weiterentwickelt und unsere Community stärkt.

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